Dresden leidet als Wissenschaftsstandort unter den Folgen von Pegida. Wegen der islamfeindlichen Proteste und den aktuellen Anfeindungen gegen Flüchtlinge entscheiden sich Forscher und internationale Wissenschaftler immer wieder gegen die TU, die Max-Planck-Institute und viele weitere Forschungseinrichtungen in Dresden. "Wir haben einen echten Reputationsverlust erlitten", sagt Hans Müller-Steinhagen der ZEIT. Er ist Rektor der Technischen Universität Dresden, der einzigen Exzellenzuniversität im Osten Deutschlands.

Der Schaden sei "nicht so schnell zu beseitigen", sagt auch Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD). Es habe zu lang gedauert, bis ihr Koalitionspartner, die CDU, klare Worte gegen rechts gefunden habe.

Anhänger des Pegida-Bündnisses hatten monatelang in Dresden demonstriert und Stimmung gegen Ausländer und "islamischen Extremismus" gemacht. Die Proteste sind etwas kleiner geworden, dauern aber immer noch an.

Zudem gibt es insbesondere in Sachsen seit einigen Monaten immer wieder Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte und Flüchtlingsheime. Mehrere bewohnte und unbewohnte Unterkünfte wurden in dem Bundesland angegriffen – in Meißen, Böhlen, Lunzenau und Dresden. Allein in Dresden gab es in den Sommermonaten unter anderem einen Buttersäureanschlag auf eine künftige Unterkunft für Migranten und Angriffe auf Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, die beim Aufbau eines Flüchtlingscamps geholfen hatten.

Integrationsministerin Petra Köpping hatte in der ZEIT von "blankem Hass" gesprochen, mit dem die Bevölkerung in Sachsen den Migranten teilweise begegnen würde. Sie schäme sich oft dafür, sagte sie.