Im Rahmen der Ausstellung Andy Warhol/ Ai Weiwei wollte der chinesische Aktivist erneut die Grenzen der Meinungsfreiheit mit Fokus auf China aufgreifen. Für die Umsetzung seines Kunstwerks schrieb Ai Weiwei an Lego und bat um eine Lieferung der bunten Steine.

Diese Unterstützung wurde dem Künstler aber verweigert. Die "Verwendung von Lego für politische Arbeit" könne nicht gestattet werden, zitiert die Süddeutschen Zeitung aus einem Schreiben des Unternehmens. Doch laut dem britischen Fernsehsender BBC ist das kein Problem, da sich nach der Absage der dänischen Firma Privatleute mit Legostein-Spenden an den Künstler wandten.

Ai Weiwei reagierte auf Twitter mit Kritik auf die Entscheidung des Spielzeugherstellers. Er vermutet hinter der Absage eine Wahrung der Geschäftsinteressen in China. Das Unternehmen will in naher Zukunft einen Freizeitpark in Shanghai errichten.

Ai Weiwei ist durch seine Werke zum Thema Meinungsfreiheit in der Vergangenheit mit der chinesischen Regierung in Konflikt geraten. Nachdem er jahrelang inhaftiert war, floh der Regimekritiker ins Exil. Auch in der Vergangenheit hatte er bei seinen Kunstwerken Lego-Steine verwendet. Etwa im vergangen Jahr: Auf dem Gelände des Alcatraz-Gefängnisses nahe San Francisco hatte der Künstler die Gesichter von 175 Dissidenten aus Lego nachgebaut – Edward Snowden und Nelson Mandela waren auch darunter.