In Liberia geht wieder die Angst vor einem neuen Ebola-Ausbruch um. In dem westafrikanischen Land sind zwei weitere Fälle der Krankheit aufgetreten. Die beiden erkrankten Personen stammten aus derselben Gemeinde, in der das Virus vergangene Woche erstmals wieder aufgetreten war, sagte der Chef des liberianischen Ebola-Einsatzes, Francis Kateh. Am 9. Mai hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ebola-Epidemie in dem Land für beendet erklärt. 42 Tage lang hatte es keinen neuen Fall in Liberia gegeben – das ist die doppelte maximale Inkubationszeit.

Bei den beiden neuesten Patienten handele es sich um einen Jungen und ein Mädchen aus der Gemeinde Nedowein, sagte Kateh. Sie seien am Mittwoch in ein Behandlungszentrum gebracht worden. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen steigt damit auf fünf. Dazu zählt auch ein 17-Jähriger aus Nedowein, der am 28. Juni an der Krankheit starb. Kateh zufolge befinden sich 120 Menschen in Quarantäne. Nedowein liegt etwa 50 Kilometer von der liberianischen Hauptstadt Monrovia entfernt.

Bevor die Fälle in der Gemeinde bekannt wurden, hatte es laut der WHO seit dem 20. März keinen Notfall mehr gegeben. Experten haben aber davor gewarnt, dass Ebola nach wie vor eine Bedrohung für Westafrika bleibe, solange das Virus nicht auch in Guinea und Sierra Leone ausgelöscht worden ist. Die beiden Länder waren neben Liberia am stärksten von der Epidemie betroffen. Insgesamt starben mehr als 11.200 Menschen an dem tödlichen Virus, fast alle davon im Westen Afrikas. Rund 10.000 Menschen hatten sich in Liberia angesteckt, mehr als 4.800 waren an den Folgen gestorben. Jetzt fürchtet die Bevölkerung, dass die Seuche zurückkehren könnte.